TelevIZIon
 
Artikel in TelevIZIon suchen

>> Übersicht TelevIZIon

TELEVIZION 3/1990/2

Kinder - Eltern - Fernsehen

 

Helmut Lukesch
Warum ››Knight Rider‹‹ der ››Sendung mit der Maus‹‹ keine Chance läßt
Die wundersame Vermehrung des Fernsehangebots - und ihre Folgen
Der Kampf um die Gunst der Kinder trägt Früchte: zugunsten der privaten Fernsehanbieter. Wie reagieren Eltern auf die Fernsehinteressen ihrer Kinder? Wollen und können sie überhaupt noch erzieherisch einwirken? Eines ist klar: Entwicklungen in der Kommunikationsindustrie sind nicht mehr so ohne weiteres zurückzudrehen, ››die gegebene Medienlandschaft wird weiter Polarisierungen fördern und soziale Unterschiede verstärken‹‹ (Lukesch).

STATEMENTS

Fressen und gefressen werden - ein ››frisches‹‹ Programm
››Die Privaten finden ihr Publikum unter den Kindern, weil die Eltern versagen‹‹
Ratlosigkeit unter den Verantwortlichen: ››Wir haben sehr deutlich Kinder verloren‹‹ (Oswald Ring, ZDF). ››Ich möchte mich dagegen wehren, daß wir hier als Gewalt-Sender abgestempelt werden‹‹ (Eva Ploder, TELE5). ››Ein Programmrat, der zusammengesetzt ist aus Eltern, könnte ein Weg sein‹‹ (Peter Miller, Elternvereinigung) - Auszüge aus einer Podiumsdiskussion des Bayerischen Fernsehens anläßlich des 25jährigen Jubiläums des IZI.

MEDIENFORSCHUNG

Birgit van Eimeren
Der Intendant als Vaterersatz.
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des IZI
Denn sie tun nicht, was sie wissen sollten
Die Probleme der komplizierten Triade Kinder - Fernsehen - Eltern sind aktuell wie eh und je. Nirgendwo sonst treten die Widersprüche in der Familienerziehung deutlicher zutage, nirgendwo sonst ist die Diskrepanz zwischen enormer Erwartung (an das Programm) und eigener Unsicherheit (der Eltern gegenüber der ››Medienflut‹‹) so offenkundig. Die Sache mit dem Fernsehen bringt überdeutlich auf den Punkt, daß Eltern über den Medienkonsum ihrer Kinder wenig wissen, aber alles zu ahnen glauben.

DOKUMENTATION

Kurt Aimiller
Wie Eltern Einfluß nehmen - oder nicht

WISSENSCHAFT

Michael Charlton
››...weil ich mit'm Pumuckel sprechen will!‹‹
Vom Zwiegespräch mit Pumuckel
Das Fernsehen, darauf verweist der Freiburger Sozialwissenschaftler Charlton, ist ein Kommunikationsvehikel, das aus dem Alltag der meisten Kinder ebensowenig wegzudenken ist wie ein Freund oder ein Bilderbuch. Forschungen in fernsehenden Familien mit kleinen Kindern haben vielmehr eindrucksvoll gezeigt, daß Kinder im Umgang mit dem Medium erstaunlich komplizierte Kommunikationsrepertoires entfalten. ››Medien sind auf vielfältige Weise in den Gesprächsalltag hineinverwoben‹‹, konstatiert Charlton un warnt vor einem ››überzogenen Kulturpessimismus in der Medienforschung‹‹.

MAGAZIN

Japan: Fernsehen mit der Muttermilch / USA: Glotzauge, sei kritisch / Frankreich: Kanal voll für Kinder / Nordirland: Kinderknüller Werbefernsehen



Die Fachzeitschrift TELEVIZION kann kostenlos beim IZI bestellt werden.