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EDITORIAL
Der Einsatz von KI-Anwendungen entwickelt sich exponentiell mit dem Potenzial, verschiedene Bereiche der Kindermedien in relativ kurzer Zeit grundlegend zu beeinflussen. Generative KI-Anwendungen wie die Chatbots ChatGPT, Midjourney & Co. bieten Inspiration, werden zu virtuellen Arbeitspartnern und –instrumenten bei der Komposition von Musik (Rotsch), der Figurengestaltung in Kinderserien (Galfe) oder auch der Synchronisation von Sendungen in verschiedenen Sprachen (Buchanan) etc. Mithilfe von KI können Influencer*innen mit Avataren im Anime-Look als VTuber*innen auftreten (Lee & Blue) oder Kinder gemeinsam mit Fernsehproduzent*innen eine Geschichte erfinden und umsetzen (Staffans). Ob sich dabei, wie in Erwachsenenmedien, Stereotype und Vorurteile (Bias) durch KI verfestigen, ist für Kindermedien noch nicht erforscht (Coutant & Cortina). Auch aus rechtlicher Sicht ergeben sich komplexe Herausforderungen beim Einsatz von KI in kreativen Prozessen (Kircher & Bönisch).
Wird KI im schulischen Kontext als Chance gesehen, kann sie für Lehrkräfte einen enormen Zeitgewinn bedeuten, sodass sie sich wieder mehr auf das konzentrieren können, was eigentlich ihre Aufgabe ist: die leidenschaftliche Bildung der Schüler*innen (Burow). Gleichzeitig stellt KI aber auch besondere Anforderungen an die Medienkompetenz, denn noch mehr als bisher ist ein Verständnis der technischen Grundlagen notwendig, um Problemlagen zu erkennen und zu verstehen (Herzig). Jugendliche sind dafür offen und wünschen sich mehr Wissensvermittlung über KI, aber eben nicht nur über die Risiken, sondern auch über die Chancen.
Allerdings trauen sie dies vielen, v. a. den älteren Lehrkräften, oft nicht zu (Riesmeyer). Bei den Grundschüler*innen wiederum sind es zurzeit nur erste gedankliche Annäherungen an ein Erkennen und Einsetzen von KI (Götz & Holler).
Der Einsatz von KI in Kinderredaktionen steht in Deutschland noch am Anfang (Baranowski). Welche Chancen und Einsatzmöglichkeiten die Nutzung von KI in Kindermedien bietet, aber auch, welche Problembereiche diese mit sich bringt, fasst diese Ausgabe der TelevIZIon zusammen.
Dr. Maya Götz
FORSCHUNG
Bardo Herzig
Künstliche Intelligenz –
Voraussetzungen für eine kompetente
Nutzung und Bewertung
Der Autor erläutert, welche Computersysteme der künstlichen Intelligenz zugrunde liegen und wie KI die konkrete medienpädagogische Arbeit und unser Verständnis von Medienkompetenz beeinflusst.
Claudia Riesmeyer
Heranwachsende, ChatGPT und Co
Eine Studie untersuchte, welchen Stellenwert Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz beruhen, in der Lebenswelt Heranwachsender haben.
Maya Götz/Andrea Holler
»Zu schön, um wahr zu sein«
Eine IZI-Studie mit 52 Grundschüler*innen untersuchte, ob Kinder KI-generierte Bilder erkennen, und welche medienpädagogischen Tipps sie anderen Kindern zur Entlarvung von KIgenerierten Bildern geben würden.
Tobias Rotsch
Write me a random song!?
Judith Kircher/Jan Bönisch
Rechtliche Herausforderungen
bei der Nutzung
von KI in der Musikund
Medienwelt
PROGRAMM
»Ich habe das Recht auf Zukunft!«
Genia Baranowski
Vorsichtig, reflektiert und
unterstützend
FORSCHUNGSDOKUMENTATION
Sélène Coutant/Alessia Cortina
Bias in künstlichen Intelligenzen
INTERVIEW
Olaf-Axel Burow
Mit KI zu leidenschaftlicher Bildung
Der Autor regt zu einem kritisch reflektierten Einsatz von KI an und ermutigt, ihre Möglichkeiten gewinnbringend in der Bildung einzusetzen.
Simon Staffans
»Die Fantasiewelt der Kinder übertrifft alles, was KI hervorbringen kann«
Yang Lee/Kevin Blue
VTubing: Content, Unterhaltung und
Entspannung
durch Zuverlässigkeit
Isabel Galfe
Space Vets: »Die kreative Vision kommt immer noch vom Menschen«
Nic Buchanan
»Wir erleben gute und schlechte Tage mit KI«
Die
Fachzeitschrift TELEVIZION kann kostenlos beim
IZI
bestellt werden.
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