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Anja & Anton
Episode: Rapunzel
Deutschland 2004. Länge: 25 Minuten
Regie: Marc-Andreas Bochert
Darsteller: Nadine Wrietz, Michael Altmann, Karsten Kramer
Anjas Freund Klaus-Peter hat Haarausfall. Zusammen versuchen sie das Problem mit verschiedenen Kräutermixturen zu beheben. Als sie Antons köstlichen Rapunzelsalat probieren, kommen sie auf die Idee, sein Rapunzelbeet zu plündern und eine neue Tinktur zu mixen. Schließlich hatte Rapunzel langes, dickes Haar …
Das Thema der Geschichte kommt sehr gut an, vor allem weil es lustig ist.
„Ich fand es sehr lustig. Die Idee ist witzig, seine Haare auf dem Kopfkissen jeden Tag abzuzählen.“ (Junge)
„Ich fand es auch lustig – die Geschichte!“ (Mädchen)
Kinder hinterfragen bestimmte inhaltliche Dinge, die sie nicht verstanden haben – sie ergeben sich vor allem aus der Mischung einer fiktionalen Geschichte mit wissensvermittelnden Elementen.
„Der Anfang war unverständlich und man hat nicht richtig gewusst, worum es geht.“ (Junge)
„Ich habe den Zweck darin nicht gesehen. Zuerst rupfen sie den ganzen Salat raus, um zum Schluss das Zeug, was sie daraus gemacht haben, doch wieder wegzukippen.“ (Mädchen)
„Ich fand es jetzt inhaltlich nicht gut, dass Anja und Hans-Peter den Anton angelogen haben. Denn manche Kinder denken dann, man kann einfach so auch lügen.“ (Mädchen)
„Es kamen so Kommentare, die ältere Kinder schon verstehen können und auch mal lustig finden, aber es ist ja für jüngere und die kapieren das nicht. (Mädchen)
Das Zusammenspiel von Wissensvermittlung, eingebaut in eine fiktionale Geschichte, mögen nicht alle Kinder. Diese Konstruktion wird jedoch auch nicht von allen als solche bewusst wahrgenommen und identifiziert.
„Dass es so wie ein Märchen war, fand ich jetzt nicht so.“ (Mädchen)
„Die Mischung von Fakten und Fantasie finde ich nicht gut.“ (Mädchen)
Die Figurenkonstellation ist den Kindern nicht ganz klar.
„Mir war nicht ganz klar, wie die miteinander verwandt sind, die Figuren.“ (Mädchen)
„Ich fand den Titel nicht gut, weil Anton hat da gar nicht reingepasst, der war nur so eine Nebenrolle.“ (Mädchen)
Zusammenfassend
Das Zusammenspiel von Wissensvermittlung und fiktionaler Geschichte mögen nicht alle Kinder. Diese Mischung wird auch nicht von allen Kindern erkannt. Für viele Kinder ist es offensichtlich noch nicht möglich wahrzunehmen, dass sie auch aus fiktionalen Programmen lernen. Den Anspruch, den sie an als Wissenssendung ausgezeichnete Programme haben, ist da anders als der, den sie an fiktionale Geschichten stellen. Bei Wissens- und Dokumentationssendungen ist ihnen ganz klar, dass sie dort Informationen erhalten und quasi ganz automatisch etwas dazuzulernen. Dass sie z. B. aus Spielfilmen auch lernen, ist ihnen nicht so stark bewusst. Demzufolge ist eine Stärke der Sendung, über Alltagsgeschichten, die dicht am Zuschauer sind, Wissen zu vermitteln, ohne dass die Rezipienten dies immer bewusst wahrnehmen. Die Geschichten um Anja und Anton kommen sehr gut an. Sie werden von den Kindern immer als heiter und lustig wahrgenommen. Die Figuren jedoch sind für die Kindern jedoch nicht ganz eindeutig – dies gilt vor allem für die Rollen von Anton und Hans-Peter.
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