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Forschungsschwerpunkt Gender

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Wollen Kinder sexualisierte Mädchenfiguren?

Auf Grundlage der animierten Figur aus der Sendung Mia and me ließen wir vier Zeichnungen einer Elfe mit einem jeweils leicht veränderten WHR (Waist-to-Hip-Ratio) und/oder unterschiedlich gestalteten Kleidern anfertigen. Mia and me läuft auf dem öffentlich-rechtlichen Sender KiKA in der Primetime-Zeichentrickschiene. Die vier Alternativen wurden 842 repräsentativ ausgewählten Kindern zwischen sechs und 13 Jahren vorgelegt, die im Einzelinterview jeweils angeben konnten, welche Figur ihnen am besten gefällt.

Ergebnisse

Version 1, die deutlich sexualisierte Figur, die dem Original aus der Serie am nächsten kommt, gefällt Kindern am wenigsten. Am besten gefällt einem Drittel der befragten 6- bis 13-Jährigen Version 2, die Elfe im kurzen Kleid mit einer weniger taillierten Figur und einem WHR von 0,7. Am zweithäufigsten (27 %) präferieren Kinder die Figur mit mittellangem Kleid (Version 3), gefolgt von Mia mit dem knielangen Kleid mit Taillenband (Version 4). Am wenigsten attraktiv ist Mia in der hypersexualisierten Version, wie sie auch in der Sendung zu sehen ist. Ein Ergebnis, das FernsehmacherInnen Denkanstöße liefern sollte, warum Zeichentrickfiguren für Kinder derart sexualisiert sein müssen, mit Körpern, die keine Frau – und erst recht kein Kind ‒ jemals erreichen könnte.

Literatur:
Holler, Andrea; Götz, Maya: Wollen Kinder sexualisierte Mädchenfiguren? TelevIZIon, 30/2017/2, S. 18-19.