IZI-Forschung
 
Forschungsschwerpunkt Fernsehen für Fernsehanfänger

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Fernsehen gehört zum Alltag von Kindern, denn Eltern treffen nur selten die Entscheidung, Fernsehen ganz aus ihrem Leben auszuschließen. Schon aus entwicklungspsychologischer Perspektive sind Klein- und Vorschulkinder eine besonders sensible Zielgruppe, die ein gezielt auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Programm braucht. Was diese Sensibilitäten ausmacht und wie ein möglichst förderliches Programm aussieht, wird in diesem Forschungsschwerpunkt untersucht. Neben der Verbesserung der Qualität von Sendungen steht die Unterstützung von Eltern im Mittelpunkt, um ihren Kindern von Anfang an einen kompetenten Umgang mit dem Medium zu vermitteln.

Literatur:
TelevIZIon 20/2007/1 „Fernsehen für Fernsehanfänger”,
TelevIZIon 20/2007/E „Television for TV beginners”

Lernen durch Geschichten (2012)

Welche Möglichkeiten Lernen mit fiktionalen Sendungen bietet, wurde anhand der in der ARD gesendeten kanadischen Sendung Dino Dan untersucht. Die Serie erzählt Geschichten aus dem Alltag des 10-jährigen Protagonisten Dan Henderson, einem begeisterten Dinosaurier-Fan. Er führt diverse Experimente durch, in denen er verschiedene wissenschaftliche Methoden einsetzt. Forschungsleitende Frage der Studie war u. a., inwieweit Vorschulkinder durch die Sendung Strategien des Wissenserwerbs und eine positive Einstellung zu Forschung gewinnen können. Im Rahmen einer Rezeptionsstudie des IZI sahen 59 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren an vier aufeinanderfolgenden Tagen jeweils zwei Episoden von Dino Dan. Vor und nach dem Ansehen wurden die Kinder in Einzelinterviews zur Sendung, zu ihrem Wissen über Dinosaurier sowie ihrer Einstellung zu Forschung, Lernen und Fantasie befragt. Die Rezeptionssituationen wurden mit Video aufgezeichnet und im Hinblick auf die Aufmerksamkeit und Interaktion in Bezug zur Handlung ausgewertet.

Literatur:
Holler, Andrea; Götz, Maya: Ich mag Dino Dan, "weil das reine Fantasie war". Eine Rezeptionsstudie mit Vorschulkindern. In: TelevIZIon, 26/2013/1, S. 40-44.
Holler, Andrea; Götz, Maya: I like Dino Dan "because it was pure fantasy". A reception study with preschool children. In: TelevIZIon, 26/2013/E, S. 34-38.
Interview mit den Erfindern und Machern von Dino Dan:
Dino Dan: "Begeisterung für unsere Welt wecken". Ein Gespräch mit J.J. Johnson und Christin Simms. In: TelevIZIon, 26/2013/1, S. 38-39.
Dino Dan: "Creating excitement for the world". A conversation with J.J. Johnson and Christin Simms. In: TelevIZIon, 26/2013/E, S. 32-33.

Wie Kindern durch die Integration von Gesundheitsbotschaften Alltagswissen vermittelt wird (2010)

Diese IZI-Studie unter Kindergartenkindern ging der Frage nach, ob und inwieweit Kinder Gesundheitsbotschaften, die z.B. in der Kindersendung Caillou vermittelt werden, memorieren.

Literatur:
Götz, Maya; Holler, Andrea; Unterstell, Sabrina: "Viel Gemüse essen und viel Milch trinken". Wie Kindern durch die Integration von gesunder Ernährung in Caillou Alltagswissen vermittelt wird. In: TelevIZIon, 23/2010/1, S. 32-36.
Unterstell, Sabrina; Götz, Maya; Holler, Andrea: "Eat plenty of vegetables and drink lots of milk". How the integration of healthy eating into Caillou teaches children everyday knowledge. In: TelevIZIon, 25/2012/E, S. 33-37.

Sprachförderung von Vorschulkindern mit und ohne Migrationshintergrund mit dem Fernsehen (2010)

Die Studie setzt bei der Frage an, wie Vorschulsendungen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund beim Spracherwerb fördern können. Ziel der Studie ist es, gezielt Momente der Sprachförderung in öffentlich-rechtlichen Vorschulprogrammen herauszuarbeiten. Getestet wird dabei anhand der Vorschulformate JoNaLu, Die Sendung mit dem Elefanten, Sesamstraße und KiKANiNCHEN wie Kinder durch die Rezeption gezielt gestalteter Beiträge ihre sprachliche Kompetenz verbessern können.

Literatur:
Holler, Andrea/ Reiter, Stefanie : Nebenbei noch Deutsch lernen. Überlegungen zur Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund. In: TelevIZIon, 23/2010/1, S. 41-45.
Holler, Andrea; Schmidt, Julia: Sprachförderung mit der Vorschulsendung JoNaLu. In: TelevIZIon, 23/2010/2,
S. 25-28.

Geschichten verstehen und die Bedeutung des sozialen Hintergrunds (2010)

In nationalen und internationalen Studien wurde der Frage nachgegangen, wie Vorschulkinder Sendungen verstehen und welche Bedeutung hierbei ihr kultureller und milieuspezifischer Hintergrund spielt. Da sich die befragte Altersgruppe noch nicht detailliert artikulieren kann, wurden spezielle kreative Methoden genutzt. Zum einen wurde eine Sendung immer wieder angehalten und die Kinder wurden gefragt, was sie verstanden haben. Zum anderen wurden die Szenen von den Kindern mit speziell entwickelten Spielfiguren nachgespielt und wurden nach der haptischen Wiedergabe der Inhalte qualitativ befragt. Insgesamt nahmen 298 Kinder (Durchschnittsalter 4,7 Jahre) in Deutschland, Kuba, Brasilien, der Türkei und Russland teil. Die Stichprobe bestand dabei gezielt zur Hälfte aus marginalisierten, lebensweltlichen Umfeldern. Untersucht wurde die jeweilige Interpretation der nonverbalen Geschichten Anders Artig (ZDF), The Boy, the Slum and the Pan Lids (Brasilien) sowie Olive Branch (Little Airplane Foundation).
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Literatur:
Götz, Maya; Schwarz, Judith; Gruber, Simone; Pembecioglu, Niluefer; Bondarenko, Ekatarina; Nasser, Seham; Carmona, Beth; Rivero, Pablo Ramos: Wie Vorschulkinder Fernsehgeschichten verstehen. Eine internationale Vergleichsstudie in Russland, der Türkei, Kuba, Ägypten, Deutschland und Brasilien. TelevIZIon, 25/2012/2, S. 10-15.

Die Gefährten der Kindheit (2009-2010)

Kuscheltiere nehmen einen wichtigen Stellenwert im Leben von Kindern ein. Doch woran erkennt man die Gefährten, die das Potenzial haben, wirklich bedeutsam für Kinder zu werden und sie in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen? Ein Methodenmix ermöglicht einen Einblick in die Lebens- und Gedankenwelt der Kinder zu diesem Thema. In Tagebuchaufzeichnungen und Einzelinterviews berichten 30 Mütter und Väter über den Umgang ihrer Kinder mit deren „Gefährten“ und ca. 50 Kindergartenkinder erzählen von der Beziehung zu ihrem Lieblingskuscheltier. In Befragungen auf repräsentativer Ebene werden Art und Spielcharakteristika von Gefährten abgefragt.

Literatur:
Holler, Andrea; Götz, Maya: Nicht ohne meinen Teddy! Die Gefährten der Kindheit. Eine Kooperationsstudie der Stiftung "Chancen für Kinder durch Spielen" und des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI). Stiftung "Chancen für Kinder durch Spielen", Wiesbaden (Hrsg.); Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI), München (Hrsg.), 2011.

Lizenzstofftiere im Kindertest (2009)

In einer Befragung zum Thema "Lizenzstofftiere" bewerteten 53 Kindergartenkinder und 45 öffentlich-rechtliche Kinderfernseh-ExpertInnen zwölf Plüschfiguren. Sie wählten ihren Favoriten und die Figur, die ihnen nicht gefällt.
Im Vergleich zeigte sich bei einigen Figuren, dass die Einschätzung der ExpertInnen und die der Kinder übereinstimmten, z. B. bei der kleinen Prinzessin. Positiv hervorgehoben wurden sowohl die Spielqualität und die weiche Haptik der Plüschfigur als auch die gelungene Umsetzung der Fernsehvorlage mit schönen Details. Bei anderen Figuren gingen die Urteile von Kindern und Erwachsenen deutlich auseinander. Die Figur Bob der Baumeister gehört für die 3- bis 6-Jährigen zu den beliebtesten Plüschfiguren. Die Attraktivität der Lizenzfigur entsteht durch besondere Accessoires wie z. B. eine auf Knopfdruck leuchtende Taschenlampe sowie durch die Bekanntheit als Medienfigur. Von den ExpertInnen bekam Bob als Lizenzplüschpuppe nur negative Bewertungen. Sie bemängelten vor allem die Qualität der verarbeiteten Materialien. Rudi, der Rabe aus Siebenstein, wird fast nur von den TV-Profis zum Favoriten gewählt. Merkmale, die aus Erwachsenensicht als besonders attraktiv bewertet werden (z. B. die schwarze Farbgebung oder das federige Plüschmaterial), entsprechen nicht dem ästhetischen Empfinden der Kinder.

Literatur:
Holler, Andrea: Bob der Baumeister: Eine beliebte Marke kindernah erweitert. In: TelevIZIon 22/2009/2, S. 15.
Holler, Andrea: SpongeBob: Bekanntheit macht erfolgreich. In: TelevIZIon 22/2009/2, S. 36.
Holler, Andrea: Kleine Prinzessin: Rundum gelungen. In: TelevIZIon 22/2009/2, S. 57.
Holler, Andrea: Ringel: Detailliebe ohne Mehrwert für Kinder. In: TelevIZIon 22/2009/2, S. 58.
Holler, Andrea: Hase: Attraktiv trotz wenig überzeugender Umsetzung. In: TelevIZIon 22/2009/2, S. 63.

Englischlernen mit Vorschulsendungen 2 (2007)

Beim „Immersive Learning“ entwickeln Kinder ein Grundgefühl für den Sprachklang und den Sinn einzelner Wörter einer Fremdsprache. Die Sendung mit dem Elefanten greift diese Methode auf, indem immer wieder kurze Lieder, Abzählreime und Geschichten auf Englisch gezeigt werden. Doch ist es sinnvoller, erst die englische oder erst die deutsche Version zu zeigen? In einer Studie mit 36 Kindergarten- und Vorschulkindern wurde diese Frage untersucht.

Literatur:
Andrea Holler/Sabrina Bachmann/Maya Götz: Peppa Pig – erst die englische oder erst die deutsche Version? Ein Beitrag im Kindertest. In: TelevIZIon, 20/2007/1, S. 24.

Englischlernen mit Vorschulsendungen 1 (2006-2007)

Fremdsprachenlernen fällt Kindern im Vorschulalter besonders leicht. Auch das Medium Fernsehen kann dazu Lerngelegenheiten bieten. Im Rahmen der Studie, an der 160 Kinder aus Münchner Kindergärten teilnehmen, werden vier konzeptionell unterschiedliche Sendungen evaluiert.

Literatur:
Michael Kirch/Angelika Speck-Hamdan: One, two, three mit Dora, Elefant & Co.: Englisch lernen im Vorschulalter – Sendungskonzepte im Vergleich. In: TelevIZIon, 20/2007/1, S. 18-23.

Der „Elternticker": Von den Testverarianten zur Ausstrahlung (2007-2008)

Der „Elternticker“ wurde gezielt für das Vorschulprogramm Die Sendung mit dem Elefanten entwickelt und in mehreren Studien auf Akzeptanz und Wirksamkeit hin überprüft.

Literatur:
Maya Götz: Der „Elternticker“: Neue Wege im Vorschulfernsehen. In: TelevIZIon, 21/2008/2, S. 53-57.

Die „Mommy-Bar“: Ein Konzept zur pädagogischen Unterstützung von Eltern? (2006)

In den USA wird im Auftrage des IZI das Verfahren der Mommy-Bar in unterschiedlichen Varianten getestet. Eine Informationszeile für Eltern gibt Hintergrundinformationen zu Sendung und Programm und regt zur pädagogischen Förderung an. Doch nehmen Eltern dies an? Fördert dies wirklich die Kommunikation zwischen Kind und Mutter? Insgesamt 90 Mütter und ihre Kinder nahmen an der Studie im Raum New York teil.

Literatur:
Shalom M. Fisch: Die „Mommy-Bar“: Wie Eltern und Vorschulkinder beim Fernsehen mehr miteinander reden. In: TelevIZIon, 20/2007/1, S. 44-46.

Funktionen des Fernsehens im Alltag von -0,5- bis 5-jährigen Kindern aus Sicht der Mütter (2006-2009)

Fernsehen ist für viele Familien ein Teil des Alltags auch in eher bildungsorientierten Haushalten. Aus welchen Motiven setzen Mütter Fernsehen im Alltag ihrer Klein- und Kleinstkinder ein? In Tagebuchaufzeichnungen und Einzelinterviews berichteten 36 Mütter und zwei Väter aus dem Raum München mit Kindern zwischen 0 bis 5 Jahren über ihre konkreten Erlebnisse mit dem Fernsehen. Hinzu kam eine repräsentative Mütterbefragung, ob und aus welchen Gründen Eltern ihre Kinder fernsehen lassen.

Literatur:
Maya Götz: Fernsehen von -0,5 bis 5. Eine Zusammenfassung des Forschungsstands. In: TelevIZIon, 20/2007/1, S. 12-17.
Maya Götz/Sabrina Bachmann/Ole Hofmann: Von Kuscheln bis Erziehungshilfe. Funktionen des Fernsehens im Alltag von 0- bis 5-jährigen Kindern aus Elternsicht. In: TelevIZIon, 20/2007/1, S. 31-36.

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