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Kinderfernsehen
und Kinderfantasien
Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und
Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk führte eine
wissenschaftliche Studie zu Kinderfantasien durch. Untersucht
wurde u.a., inwieweit sie von Medien (Fernsehen, Buch, Computerspiel
etc.) mitgeprägt werden.
Wie sehen typische Kinderfantasien
aus?
Welche Ideen/Wünsche stehen aus Perspektive der Kinder
hinter diesen Fantasien?
Welche Bedeutung hat das Fernsehen für die Formulierung
dieser Fantasien?
Zeigen sich geschlechterspezifische Besonderheiten und Zusammenhänge?
Zeigen sich Unterschiede in Ost- und West-Deutschland?
Sehen diese Kinderfantasien in den USA, Israel und Korea
ähnlich aus?
Haben sich diese Fantasien im Generationenvergleich gewandelt?
Teilprojekte:
A. Wie sehen typischen
Fantasien von Kindern aus?
Es wurden typische (Grund-)Fantasien von Kindern (8-9 Jahre)
erfasst.
- Anhand von Falluntersuchungen
von 60 Kindern (Quotierung Nord/Süd; Ost/West) wurden
die Fantasien der Kinder und ihre ästhetischen Umsetzungsformen
untersucht. Methodisch stehen Kinderzeichnungen als Objektivation
symbolischer Verarbeitung und innerer Welten im Mittelpunkt.
Diese wurden durch Kurzaufsätze, themenzentrierte Interviews
sowie Grundinformationen und Einschätzung der betreuenden
Pädagogin ergänzt (IZI in Zusammenarbeit mit Dr.
Norbert Neuss, Universität Heidelberg).
B. Zusammenhänge zwischen
Kinderfantasien und Kinderfernsehen
Untersucht wurden
die Zusammenhänge zwischen Kinderfantasien und Kindermedien/Kinderfernsehen.
- Hierzu wurden die Medienspuren
in den Bildern und Interviews untersucht.
- Anhand der "Bestandsaufnahme
zum Kinderfernsehen 2001", einer jährlichen Analyse
von ca. 480 Stunden Fernsehprogramm (in Kooperation mit
der Universität GH Kassel), wurden typische Symbolisierungsformen
der Fantasien im Kinderfernsehen medienanalytisch untersucht
(in Kooperation mit Prof. Ben Bachmair, Universität
Kassel).
C. Unterscheiden sich die
Kinderfantasien international? Inwieweit sind sie kulturgeprägt
oder globalisiert?
Es wurden Ähnlichkeiten
und Unterschiede im mehrnationalen Vergleich untersucht. In
drei weiteren Nationen kam das gleiche Forschungssetting (s.
A) bei jeweils 40 8-9-jährigen Kindern zum Einsatz.
- In Washington DC, USA (in
Kooperation mit Dr. Amy Aidmann, Center for Media Education)
- In Tel Aviv, Israel (in Kooperation
mit Dr. Dafna Lemish, Tel Aviv University)
- In Seoul, Korea (in Kooperation
mit Dr. Hyesung Moon, Yonsei University)
D. Haben sich die Fantasien
generationsübergreifend verändert oder sind es bei
älteren und jüngeren Erwachsenen und den heutigen
Kindern die gleichen "Grundfantasien"?
Vergleichend zu
den typischen Fantasien heutiger Kinder wurden Fantasien von
jungen Erwachsenen (Studierenden) anhand biografischer Interviews
herausgearbeitet.
- Untersucht wurden 20 Studierende
(in Kooperation mit Prof. Lothar Mikos und Dr. Elisabeth
Prommer, HFF Potsdam-Babelsberg)
Um zum einen Kinderfantasien
von Menschen aufzunehmen, die nahezu ohne Fernsehen aufgewachsen
sind und gleichzeitig das heutige Kinderfernsehen entscheidend
mitgeprägt haben, wurden weitere biografische Interviews
geführt.
- 20 prägende Schaffende
des deutschen Kinderfernsehens wurden in biografischen Interviews
mit kreativen Anteilen zu ihren eigenen Kinderfantasien
befragt, und dazu, inwieweit diese ihr eigenes Schaffen
geprägt haben (IZI in Zusammenarbeit mit Heike
Becker, Osnabrück).
Projektorganisation: Dr. Maya Götz (IZI)
Ergebnisse der Studie wurden auf der
Internationalen
Tagung des IZI am 11. und 12. Dezember 2001 in
München vorgestellt und wurden in der Fachzeitschrift
TELEVIZION 14/2001/2
und 15/2002/1
sowie in einer deutsch- und englischsprachigen Buchveröffentlichung publiziert.
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