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Forschungsschwerpunkt Emotionen

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Fernsehen: manchmal zum Lachen, manchmal zum Albträume Kriegen (2013/2014)

In einer nationalen und internationalen Studie wurden 510 Acht- bis Zwölfjährige in Deutschland, Brasilien, Kanada, Neuseeland und den USA von geschulten InterviewerInnen zu ihren emotionalen Erlebnissen beim Fernsehen befragt. Die Kinder wurden dabei gebeten, von Fernseherlebnissen, bei denen sie richtig lachen mussten, und von einem Erlebnis, das zu einem Albtraum geführt hat, zu erzählen und ein Bild davon zu malen.

Lachen vor dem Fernseher
Ergebnisse: Analytisch lassen sich zahlreiche typische Humorelemente des Kinderfernsehens identifizieren. Sie alle können für Kinder lustig sein. Letztendlich kommt es aber auf den Kontext an, wie weit dieser für Kinder bedeutsam ist und ihnen die Möglichkeit gibt, sich gut zu fühlen. Mit dieser Perspektive lassen sich auch die Szenen, die 510 Kinder malten und beschrieben, interpretieren und typische Muster herausarbeiten, was Kinder vor dem Fernseher so richtig zum Lachen bringt.

Viele der genannten Szenen stammen aus Animationsprogrammen wie SpongeBob Schwammkopf, Tom und Jerry oder Family Guy, es werden aber auch oft Comedy-Formate wie iCarly oder Big Bang Theory genannt. Hinzu kommen diverse Varianten von Candit Camera oder Prank Shows. Die Szenen stammen aus dem analogen/digitalen Fernsehen, diverse Videos stammen aber auch aus dem Internet, vor allem von der Plattform Youtube. Bei aller Unterschiedlichkeit der Genres, Sendungen und Ausspielwege finden sich dabei diverse typische Grundmuster in diesen besonderen Szenen. Einige der meistgenannten sind:
  • wenn das bisher Bekannte ästhetisch überschritten wird,
  • wenn Slapsticks und kleine Unglücke anderer dargestellt werden,
  • wenn die Vorerwartungen durchbrochen werden,
  • wenn mit Sprache und Bedeutung gespielt wird,
  • wenn sich kleine Helden durchsetzen,
  • wenn Gerechtigkeit hergestellt wird.

Insgesamt zeigen sich vor allem Ähnlichkeiten in dem, was Kinder in verschiedenen Ländern als besonders lustig empfanden. Unterschiede finden sich eher bei den genannten Sendungen und sind insofern vor allem angebotsbedingt.

Literatur:
Götz, Maya; Berg, Maria: So, what's so funny about that?". Humour in children's TV. TelevIZIon, 27/2014/E, S. 30-33.