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»Zu schön, um wahr zu sein« Eine Explorativstudie zur ersten Annäherung an KI in der Grundschule

Eine IZI-Studie mit 52 Grundschüler*innen untersuchte, ob Kinder
KI-generierte Bilder erkennen, und welche medienpädagogischen Tipps sie anderen Kindern zur Entlarvung von KI-generierten Bildern geben würden.

Götz, Maya; Holler, Andrea: "Zu schön, um wahr zu sein". Eine Explorativstudie zur ersten Annäherung an KI in der Grundschule. TelevIZIon, 37/2024/2, S. 23-27.

KI und Kindermedien

Der Einsatz von KI-Anwendungen entwickelt sich exponentiell mit dem Potenzial, verschiedene Bereiche der Kindermedien in relativ kurzer Zeit grundlegend zu beeinflussen. Generative KI-Anwendungen wie die Chatbots ChatGPT, Midjourney & Co. bieten Inspiration, werden zu virtuellen Arbeitspartnern und -instrumenten bei der Komposition von Musik (Rotsch), der Figurengestaltung in Kinderserien (Galfe) oder auch der Synchronisation von Sendungen in verschiedenen Sprachen (Buchanan) etc. Mithilfe von KI können Influencer*innen mit Avataren im Anime-Look als VTuber*innen auftreten (Lee & Blue) oder Kinder gemeinsam mit Fernsehproduzent*innen eine Geschichte erfinden und umsetzen (Staffans). Ob sich dabei, wie in Erwachsenenmedien, Stereotype und Vorurteile (Bias) durch KI verfestigen, ist für Kindermedien noch nicht erforscht (Coutant & Cortina). Auch aus rechtlicher Sicht ergeben sich komplexe Herausforderungen beim Einsatz von KI in kreativen Prozessen (Kircher & Bönisch). Wird KI im schulischen Kontext als Chance gesehen, kann sie für Lehrkräfte einen enormen Zeitgewinn bedeuten, sodass sie sich wieder mehr auf das konzentrieren können, was eigentlich ihre Aufgabe ist: die leidenschaftliche Bildung der Schüler*innen (Burow). Gleichzeitig stellt KI aber auch besondere Anforderungen an die Medienkompetenz, denn noch mehr als bisher ist ein Verständnis der technischen Grundlagen notwendig, um Problemlagen zu erkennen und zu verstehen (Herzig). Jugendliche sind dafür
offen und wünschen sich mehr Wissensvermittlung über KI, aber eben nicht nur über die Risiken, sondern auch über die Chancen. Allerdings trauen sie dies vielen, v. a. den älteren Lehrkräften, oft nicht zu (Riesmeyer). Bei den Grundschüler*innen wiederum sind es zurzeit nur erste gedankliche Annäherungen an ein Erkennen und Einsetzen von KI (Götz & Holler). Der Einsatz von KI in Kinderredaktionen steht in Deutschland noch am Anfang (Baranowski). Welche Chancen und Einsatzmöglichkeiten die Nutzung von KI in Kindermedien bietet, aber auch, welche Problembereiche diese mit sich bringt, fasst diese Ausgabe der TelevIZIon zusammen.
TelevIZIon 37/2024/2 KI und Kindermedien.

Studien zum Image des Studiums der Elektrotechnik

In einer zunehmend digitalisierten Welt mit den großen Herausforderungen der Klimakrise, der Notwendigkeit der Energiewende, der Umstellung auf Industrie 4.0 und Elektromobilität etc. gehören Ingenieur*innen der Elektrotechnik zur „kritischen Infrastruktur". Trotz bester Zukunftsaussichten für Elektroingenieur*innen sinkt die Zahl der Studieneinschreibungen und dem Bedarf von ca. 20.000 offenen Stellen pro Jahr stehen nur rund 8.000 Student*innen, die das Studium erfolgreich abschließen, gegenüber.
In der bisher wohl größten Studienreihe zum Thema „Das Image der Elektrotechnik" wurden 1.195 Studierende der E-Technik sowie 102 Studienabbrecher*innen befragt und 50 Fallstudien mit Jugendlichen mit (sehr) guten Noten in Mathematik, Physik und Informatik erarbeitet. Die Erkenntnisse hieraus wurden an einer repräsentativen Stichprobe mit (n=658) Jugendlichen nahe dem hochschulqualifizierenden Abschluss geprüft.
Die Studienreihe wurde durchgeführt vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) in Kooperation mit dem Verband der Elektrotechnik - Elektronik - Informationstechnik e.V. (VDE), dem Fachbereichstag Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. (FBTEI) und dem Fakultätentag für Elektrotechnik und Informationstechnik (FTEI).

Die zentralen Ergebnisse wurden themenzentriert mit inhaltlichen Schwerpunkten in vier Bänden zusammengefasst:
  1. Maya Götz mit Caroline Mendel, Miriam Fößel. „Elektroingenieure installieren Lampen" Das Image der Elektrotechnik (Studien zum Image des Studiums der Elektrotechnik, Band 1). IZI, 2023, ISBN 978-3-922289-63-0
  2. Maya Götz mit Caroline Mendel, Miriam Fößel. „Ich habe mehr Möglichkeiten als ich dachte." Jugendliche und Berufsfindung (Studien zum Image des Studiums der Elektrotechnik, Band 2). IZI, 2023, ISBN 978-3-922289-64-7
  3. Maya Götz & Caroline Mendel „Das war einfach sauschwer." Das Studium der E-Technik (Studien zum Image des Studiums der Elektrotechnik, Band 3). IZI, 2024, ISBN 978-3-922289-65-4
  4. Maya Götz & Caroline Mendel. „Ich habe Angst davor, nicht ernst genommen zu werden." Was junge Frauen von einem Studium der E-Technik abhält (Studien zum Image des Studiums der Elektrotechnik, Band 4). IZI, 2024, ISBN 978-3-922289-66-1